Analyse-Bild des Monats
2024-03: Farbschliere im Glas
Unser aktuelles Bild des Monats zeigt die maschinelle Produktion einer Braunglasflasche - hier im Bereich der Formgebung, wo die noch glühende Flasche auf das Band gesetzt wird.
Bereits an dieser Stelle im Herstellungsprozess ist eine Farbschliere in der Flasche mit bloßem Auge zu erkennen.
Schlieren sind optisch auffällige, andersartige glasige Anteile im Glas. Sei erscheinen strangförmig, wobei es sich meistens um eine Vielzahl feiner Stränge handelt, die optisch kompakt erscheinen.
Man unterscheidet zwischen chemischen und thermischen Schlieren. Die "chemische Schliere" hat eine andere chemische Zusammensetzung als das sie umgebende Glas und somit auch andere physikalische und chemische Eigenschaften. Bei der "thermischen Schliere" liegt eine andere Dichte als im Umgebungsglas vor, das Verhältnis der chemischen Bestandteile untereinander ist jedoch gleich.
Schlieren können Auswirkungen auf die Bruchanfälligkeit des Glases haben, besonders dann, wenn sie zu Zugspannungen in ihrer Umgebung führen. Daher ist es wichtig, die Herkunft der Schlieren zu identifizieren und ihre Ursache möglichst zu eliminieren. Sie können aus dem Gemenge durch ungleichmäßige Mischung oder falsche Einwaage entstehen, aus der Schmelze durch Verdampfung und Zersetzung flüchtiger Stoffe, durch feuerfestes Material der Glaswanne, durch Kristallisation und Steinchen aufgrund der Wechselwirkungen mit der umgebenden Schmelze und Weiteres.
Zur Identifizierung und Untersuchung von Schlieren stehen uns beim IGR verschiedene Methoden zur Verfügung: Visuelle Betrachtung mittels Mikroskop, unter UV-Licht, Beurteilung der Homogenität, REM-EDX-Untersuchung, ICP-OES-Analyse, Vermessung der PSI-Werte etc.
Haben Sie Probleme mit Schlieren im Glas? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf, wir finden sicher eine Lösung für Sie!